Sprechruhe und Sprechfreude statt Sprechangst und Stottern
Hausdörfer-Intensiv-Workshop
Im Rahmen dieses Hausdörfer-Intensiv-Workshops werden wir die Lehre Oskar Hausdörfers in Theorie und Praxis kennen und anwenden lernen.
Wir werden erfahren, dass Hausdörfer bei seiner Vorgehensweise nicht am individuellen Symptom, sondern an dem ansetzt, was unserem Stottern bzw. unserem Sprechen vorangeht – an den Ursachen des Stotterns.
Laut Hausdörfer gehören dazu unsere Gedanken bzw. unsere Überzeugung, nicht sprechen zu können, das ängstliche und meist visuelle vorausschauende Beobachten und Planen unseres Sprechablaufs (z.B. Buchstaben-Sehen und Ersetzen/Austauschen von sog. „schwierigen Wörtern“) sowie die damit einhergehende körperliche Erregung und Anspannung.
Mittels der Sprechweise nach Hausdörfer – bekannt als Tönen – welche nicht als Sprechtechnik zu verstehen ist, die dem eigenen Sprechen sehr fremd ist, sondern als eine individuell variierbare melodische und klangvolle Sprechweise, wird das visuelle durch ein auditives Beobachten/Steuern des Sprechens ersetzt. Wichtig zu wissen, ist auch, dass es sich um eine präventiv eingesetzte Sprechweise handelt, die nicht zur Vermeidung des Stotterns bzw. die nicht mit dem Ziel eingesetzt werden soll, flüssig sprechen zu wollen.
Sinn und Zweck des Tönens ist vielmehr, wegzukommen von dem ängstlichen vorausschauenden und planenden oft visuellen Beobachten des Sprechens und mich in einem betonten klangvollen Sprechen zu üben, bei dem nicht Buchstaben und Wörter, sondern die Töne bzw. die Sprechmelodie im Vordergrund steht – wie beim Singen – mit der Folge, dass wir uns angstfrei und flüssig sprechend erleben und unsere erlangte Überzeugung, sprechen zu können, immer neu bestätigt und gestärkt wird.
Sprechen ist laut Hausdörfer ein unbewusst und unwillkürlich ablaufender Vorgang von Atmung, Stimmgebung und Artikulation – ein Ablauf, den wir beim Tönen ähnlich wie beim Singen erfahren werden. Wir werden erfahren, dass ich mich, um meine Gedanken hörbar zu machen, weder um meine Atmung noch um die einzelnen Artikulationsbewegungen kümmern muss. Bei Hausdörfer konzentrieren wir uns deshalb vorübergehend bewusst auf die Stimmgebung, weil uns der Gedanke, einen Ton/einen Laut bilden zu müssen, keine Angst macht und wir gleichzeitig das Normale üben, nämlich die Gedanken laut und nicht sichtbar zu machen.
Insgesamt werden wir uns an diesem Samstag darin üben, keinem Sprechen mehr aus dem Weg zu gehen und die immer noch möglichen sprachlichen Niederlagen gelassen hinzunehmen ohne uns entmutigen zu lassen.
Vor allem aber soll das, die Theorie ergänzende Angebot von vielfältigen sowie Spaß machenden Sprechgelegenheiten (kurzen Sach- und/oder Nonsensvorträgen, phantasievollem Erzählen von Geschichten und/oder Erlebnissen, Rollenspielen aus dem Bereich des Improvisationstheaters, Telefonaten, Gespräche innerhalb der Gruppe, …) dazu beitragen, die Freude am Sprechen und an der Kommunikation und den daraus resultierenden, das Leben bereichernden Möglichkeiten wieder zu erlangen.
Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.ankeschoppmann.de.
Referentin: | Anke Schoppmann, Bonn (Logopädin) |
Termin: | Samstag, 14. November 2009 von 10.00 bis 18.00 Uhr |
Ort: | Doris-Roper-Haus, Kreutzerstr. 5-9, 50672 Köln |
Kosten: | Mitglieder der Stotterer-Selbsthilfe Köln e.V.: kostenlos Nicht-Mitglieder: 10,- € |
Teilnehmerzahl: | 6 bis 12 Personen |
Anmeldung bei: | Andreas Schön, Mobil: 0174 / 9430378, Mail: info@stottern.koeln |